Begeisterung für mitreißende Musizierfreude
Fulminantes Finale des Kammermusikzyklus
Nur selten treten Professoren der Grazer Kunstuniversität in den Konzerten des Musikvereins für Steiermark auf. Zu den wenigen Ausnahmen gehört der mit leuchtendem Ton spielende Geiger Boris Kuschnir, der mit dem 1993 gegründeten Wiener Brahms Trio ein fulminantes Finale des Kammermusikkonzertzyklus gestaltete.
Zunächst in der angestammten, stets perfekt ausbalancierten, makellos homogen phrasierenden und artikulierenden Stammbesetzung mit der Pianistin Jasminka Stancul als unerschütterlichen Fels in der Brandung und dem mit seidigem Klang betörenden Cellisten Orfeo Mandozzi. Das zweite Klaviertrio seines Namenspatrons spielte das Ensemble mit flotten Tempi, schlanker Klanggebung und empfindsamen, nuanciertem Vortrag.
Für das Klavierquartett von Robert Schumann gesellte sich mit dem Geiger Julian Rachlin einer der Meisterschüler von Kuschnir zur Runde.
Beim Klavierquartett von Dmitri Schostakowitsch riss Rachlin als erster Geiger nämlich entschlossen die Führung des Ensembles an sich, in dem sich jetzt der exzellente Lawrence Power der Viola das entsprechende klangliche Gewicht sicherte. Mit seiner musikantischen Frische entfesselte das Ensemble Begeisterungsstürme, die drei Zugaben zur Folge hatten.
Ernst Naredi-Rainer